Toll fand auch FC-Star Lukas Podolski (vorne) die neu gestaltete Grünanlage an seiner Arbeitsstätte, wenn ihm die blaue Farbe nur nicht immer an die Konkurrenz auf Schalke erinnern würde.
ÜLPENICH / KÖLN.
Karl-Josef Schmitz hatte an alles gedacht. Wunderschön hatte der Chef des Ülpenicher Baumschul-Pflanzen-Centers die Grünanlage gestaltet - für ihn beruflicher Alltag. Doch der Auftraggeber hatte dieses Mal eine ganz besondere Adresse: Der 1. FC Köln wollte den Grünbereich seines Geißbockheims auf Vordermann bringen. Zwei Tage waren Schmitz und vier seiner Mitarbeiter vergangene Woche damit beschäftigt, das äußere Erscheinungsbild des Traditionsclubs erstliga-tauglich zu gestalten.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nun schreiten Poldi und Co. auf dem Weg von der Kabine zum Trainingsplatz vorbei an einem schönen Brunnen mit Glaskugel und einem künstlichen Bachlauf aus Glassplitt. Spieler, Trainer und Trainingskiebitze waren denn auch voll des Lobes: „Toll“, „Klasse“, „Schön jemaat“. Bis auf einmal einer aus der Traube lobender Fußball- und Gartenfreunde rief: „Wat is dat dann? Simmer denn hier auf Schalke?“ Ob es - wie Teilnehmer der Runde sagten - Lukas Podolski war, dem die Farben des FC offenbar so sehr am Herzen liegen, dass er am liebsten auch Bachläufe in roter Farbe fließen sehen würde, war nicht mit 100-prozentiger Sicherheit zu erfahren. Auch Schmitz wollte sich auf Rundschau-Anfrage nicht dazu äußern. Ohnehin sei das für ihn kein großes Problem gewesen: Zusammen mit Tochter Natalie - ohnehin ein bekennender FC-Fan - machte er sich erneut auf den Weg nach Köln, um das blaue Glas gegen rotes auszutauschen.
Denn wenn König Kunde aufgrund des Wohlbefindens durch eine zugegeben etwas gewöhnungsbedürftige Farbe eines künstlichen Bachlaufs möglicherweise mal zum Tor-Schützen-König avanciert, soll das Geißbock-Anhänger Karl-Josef Schmitz nur Recht sein.
Überhaupt denken die Ülpenicher Gartenexperten gerne an die Arbeiten am Geißbockheim zurück: „Zunächst bot sich uns da ein trauriger Anblick“, so Schmitz, „denn die Grünanlage befand sich in einem sehr desolaten Zustand.“ Doch binnen zweier Tage wurde aus Unrat und Wildwuchs eine wunderschön gestaltete Fläche.
„Besonders Chef-Physiotherapeut Dieter Trzolek war von der Neugestaltung beeindruckt“, verweist Schmitz auf den Goji-Beerenstrauch, der vielleicht auch den FC-Spielern auf die Sprünge helfen könnte.
„Diese aus China stammende Pflanze ist wegen ihrer reichhaltigen Inhaltsstoffe, insbesondere der Anti-Oxidanten, für die Gesundheit von enormer Bedeutung“, erklärt Fachmann Schmitz.
Unvergessen wird der Auftrag auch für Schmitz Praktikanten Kai Strick bleiben.
Das Foto, das den 15-Jährigen zusammen mit FC-Keeper Faryd Mondragon zeigt, erhält auf jeden Fall einen Ehrenplatz, so Schmitz: „Er hatte an dem Tag Geburtstag - und das war für ihn natürlich das größte Geschenk.“
Karl-Josef Schmitz, Tochter Natalie und Praktikant Kai hoffen nun, dass heute Nachmittag die TSG Hoffenheim ihr „blaues Wunder“ in Köln erlebt.
Quelle: Kölnische Rundschau Kreis Euskirchen Samstag 21.11.2009
(Fotos: Karl-Josef Schmitz)